Montag, 9. Januar 2012

Saxe erinnerte sich, dass der Bretone etwas von der unsichtbaren Stadt Sinwastatiwa gesagt hatte. Einem Ondit zu Folge, sollte man bei klarer Sicht vom Monte Ombligo auf Tres Malchas aus einen Blick auf die Stadt erhaschen können. Saxe gab ihnen noch den Tipp, sich im Hafen von Tres Malchas nach dem Lokmotivführer Esta Renfe zu erkundigen. Er wünschte ihnen alles Gute. Burgsmüller und Lohmann waren sich darüber klar, dass diesem Mann nicht zu trauen war.

Sonntag, 8. Januar 2012

Willdimeit hatte ihnen vor der Abreise noch ein Handout mit wichtigen Hinweisen zugesteckt. Dort hatte Burgsmüller erfahren, dass im Auftrag des französischen Mutlimilliadärs und Psychometrikers Claude de Noisetier ein Abenteurer unterwegs war, um die Kulln Papiere aufzufinden. Noisetier versprach sich darin wichtige Formeln und Beweise zum Erreichen der permanenten Glückseligkeit im Sinne des Ebbaismus. Angeblich hatte Rotboock-Banter auf diesem Gebiet weitreichende Studien unter Einbeziehung geheimer Drogen der Eingeborenen von Tres Malchas betrieben.
Jedenfalls stimmte Saxes Beschreibung ziemlich deutlich mit der überein, die in Willdimeits Dokumentation über den Abenteurer stand, der als André der Bretone einen gewissen Ruf in der Szene genoss.

Samstag, 7. Januar 2012

Die Eingeborenen waren gerührt von den Klängen der Flöte, steckten ihre Waffen weg und begannen nach und nach, den Rhythmus der alten Volksweise mit zuklatschen. Der Boss im Khakianzug gab ein Handzeichen, Lohmann stoppte gespannt. Der Mann stellte sich vor als Erich Saxe, ehemaliger Leiter der Sozialistischen Ferienkolonie Frömmelheim. Er lud Burgsmüller und Lohmann zu einem ausgiebigen Mahl ein. Man kredenzte Cojones de Hiena an einer Mandel-Senf Sauce, dazu gab einen aus fermentierter Büffelmilch gebrannten milden Schnaps. Saxe fragte die beiden aus nach ihren Plänen. Schliesslich teilte er ihnen mit, dass vor wenigen Tagen bereits jemand sich nach den Kulln Papieren erkundigt hatte. Saxe beschrieb ihn als mittelgroßen Mann mit zurückgekämmten Haar und einer auffälligen runden Brille, er sprach mit französischem Akzent. Burgsmüller war sofort klar, wer gemeint war. Willdimeit hatte sie vor ihm gewarnt: André der Bretone.

Freitag, 6. Januar 2012

Zu spät merkten sie, dass es eine Falle war. Die gesamte Anlage machte den Eindruck, bereits vor mehr als 10 Jahren verlassen worden sein. Aus einer der verfallenen Hütten traten plötzlich 5 schwerbewaffnete Eingeborene.
Die finsteren Gestalten befahlen Burgsmüller und Lohmann, in einen rostigen Minivan einzusteigen. Nach einer wilden Fahrt quer über die Insel gelangten sie zu einer eleganten weißen Villa im Kolonialstil der 20er Jahre. Sie wurden im Salon einem Herrn in einem hellen Khakianzug vorgeführt. Einer der Handlanger tastete sie nach Waffen ab. Er entdeckte in Lohmanns Brusttasche dessen Blockflöte, die er immer bei sich trug. Der Anführer wollte wissen, was das ist. Lohmann nahm sie in die Hand. Mehrere Waffen klickten, wurden auf ihn gerichtet. Jetzt ein Fehler, und es war zu Ende, so viel war klar. Lohmann setzt schweißgebadet die Blockflöte an und spielte die ersten Takte von "Alazán, tú has despabilado la oca"